Strecker, Frieda (1880 – 1962), Missionsschwester

21.11.1880 in Karlsruhe, Tochter des Schuhmachermeisters Georg Christian Strecker. Ein Karlsruher Ehepaar mit kleinem Kind wollte nach Afrika ausreisen und suchte als Begleiterin eine Erzieherin für das Kind. Frieda meldete sich und ging mit der Familie zunächst nach London, wo sie während der 3 Monate dort die Gelegenheit hatte, Englisch zu lernen. Dann lebte sie mit dieser Familie 3 Jahre in Natal. Auf dem Rückweg war sie noch einmal 9 Monate in London. Sie fragte bei der Basler Mission an, ob diese auch Frauen zu Missionarinnen ausbilden. Die Antwort lautete: nein. Man verwies sie an den Morgenländischen Frauen-missions-Verein in Berlin-Moabit. Dort erhielt sie ihre Ausbildung. Der Verein hatte keine eigenen Missionsstationen. Die ausgebildeten Missionsschwestern mußten dann bei etablierten Missionsgesellschaften um eine Verwendung nachfragen.

Die Berliner Mission nahm Frieda Strecker, die Abordnung (im Berliner Dom) nach Tsingtau fand 4.10.1908 statt (Reise über Hamburg – Suez usw. Ankunft in Tsingtau 27.11.1908. Ausführlicher Reise-bericht abgedruckt in: Missionsblatt des Frauen Vereins für christliche Bildung des weib-lichen Geschlechts im Morgenlande, Jhg. 45, 1909, Nr.2, S.23-31). Frieda war von 1908 bis 1920 in Tsingtau tätig, hauptsächlich an der chinesischen Mädchenschule in Dabaodao als Kollegin von Käthe Voget. Von Sept. 1914 bis Frühjahr 1915 wohnte sie bei Voskamps auf dem Missionshügel. Ab 30.5.1921 war sie bis in den Anfang der 1940er Jahre in der Stadt Kiautschou. Die American Lutheran Mission hatte sie am 1.1.1925 übernommen. Zweimal Heimaturlaub in Deutschland: 1928/29, Reise jedesmal über Sibirien. 1934 mit dem Schiff über Suez nach Deutschland, und Rückreise 1935 über die USA und Japan. 1941/42 wohnte sie 8 Monate bei Matzats in Tsingtau, ging im Herbst 1942 wieder nach Kiautschou. Im Juli 1948 wurde Strecker pensioniert, sie flog von Tsingtau nach Europa zurück mit den Zwischenlandungen: Shanghai – Bangkok – Kalkutta – Karachi – Istanbul – Rom – Brüssel. Von dort mit der Bahn nach Badenweiler, wo sie ab 1948 bei ihrer älteren Schwester Marie wohnte, bis zu ihrem Tode am 19.9.1962.