Lutschewitz, Wilhelm (1872 – 1945), Missionar

* 24.10.1872 Stettin als Sohn des Werkführers Friedrich Lutschewitz. Nach Absolvierung der Volksschule zunächst Versicherungsbeamter. Er trat am 1. Okt. 1893 ins Missionshaus in Berlin ein. Nach Abschlußexamen 1898 Abordnung am 29.8. 1898 (Bartholomäuskirche) nach Nordchina. Reist mit Voskamps zusammen und trifft am 24.12.1898 in Tsingtau ein. Am 2.1.1901 heiratet er dort Johanna Bode, Tochter des Pfarrers Heinrich Bode. Am 12.5.1901 wird er in Tsingtau ordiniert. Er gründete die Missionsstation in Tsimo, lebt dort vom 8.6.1901 bis 1910. Er baut das Wohnhaus und dann die Kirche (1908), richtete auch eine kleine Poliklinik ein. Wegen einer Erkrankung verließ er China am 3.2.1910 und war dann bis 1913 für das Berliner Missionshaus im Reisedienst tätig. Wurde dann Pfarrer in Hinterpommern, 1913-15 in Groß Grünow, 1915-23 in Falkenburg. 1923 ging er doch noch einmal für die Berliner Mission nach China, diesmal in die Provinz Kwangtung auf die Station Schau-dschu (Kukong). Wegen Unstimmigkeiten mit den Missionarskollegen bereits April 1925 Rückkehr in die Heimat und noch einmal in Falkenburg Pfarrer von 1925 bis zur Pensionierung 1943. Im Februar 1945 Flucht nach Mecklenburg, wo er im Kloster Malchow am 2.11.1945 an einem Herzschlag verstorben ist. Frau Lutschewitz bleibt in Malchow wohnen bis 1965. Sie stirbt im Krankenhaus in Ludwigslust am 20.4.1965.

1.Ehe mit Johanna Bode, * 21.5.1874 in Neulingen/Altmark, Tochter des Pfarrers Heinrich

Bode. + 19.11.1916 in Falkenburg. Sie war eine ausgebildete Johanniterin.

Danach 2. Heirat in Stettin 28.11.1919 mit Julie von Lettow-Vorbeck, * 2.12.1881 Metz, Tochter des Generalmajors Max Friedrich von Lettow-Vorbeck.

Kinder aus 1. Ehe:

1) Gertrud, * Tsingtau 22.11.1901, + 1926

2) Gotthold, * Tsingtau 10.12.1902, studierte Theologie an den Univ. Greifswald, Berlin und Tübingen. Pfarrer in Groß Janneritz/Pommern; Stettin; Von 1933 bis 1945 Pfarrer des Kirchspiels Groß Dübsow, Kreis Stolp. 1945 Flucht nach Dänemark, dort Lagerpfarrer. Anschließend Aufnahme in die Braunschweigische Landeskirche, Pfarrer in Velpke; Braunschweig St. Michael; Vorfelde b.Wolfsburg. Ernennung zum Propst. + in Braunschweig 15.2.1989. Heirat in Garzigar/Pommern am 22.9.1933 mit Gisela Elgeti, Tochter des Superintendenten Hermann E. Sie ist * 14.3.1910 in Zanow/Pommern. 1 Sohn und 5 Töchter. (Der Sohn, Hermann, war 16 Jahre lang Missionar in Neuguinea. Jetzt Pfarrer in Erlangen. Er hat mehrere Söhne.)

3) Katharina, * Tsimo 20.12.1903, + 1904

4) Hans Eberhard, * Tsimo 5.5.1905, Diplom-Landwirt, verh. mit Renate, wohnt 1965 in Heidelberg-Rohrbach

5) Agneta, * Tsingtau 3.2.1907, verheiratete Klatt, wohnt 1965 in Lydenburg/Transvaal

6) Johanne (gen. Hanni), * Tsingtau 12.4.1909, verh. mit Werner Heim in Norden/Ostfries.

7) Wilhelm, * 7.8.1914, Jurist, wohnt 1965 in Milano, Via Cardano 8, verheiratet

Kinder aus 2. Ehe:

8. Marianne, * und + Falkenburg 1921

9) Martin, * Falkenburg 10.2.1922. Kirchenmusiker, dann Pfarrer. Wohnte zum Schluß in Moelln (Augustinum), dort + 2004. (2 Söhne, einer nennt sich als Künstler Lucewicz)

10) Margarethe, * in Schau-dschu in China 1923, verh. mit Hermann Eichler, Propst des Stiftes Bethlehem in Ludwigslust.

11) Elisabeth, * Falkenburg 11.8. 1926, 1965 verh. mit Pfarrer Otto Landes in Oppenau.