Kranz, Paul (1866 – 1920), Missionar

*13.3.1866 in Gutenberg bei Halle als Sohn des dortigen Pfarrers. Theologiestudium seit WS 1884/85 in Berlin, Leipzig, Halle, Tübingen, Greifswald. Nach seiner Vikarzeit in Grävenwiesbach im Hintertaunus (Landeskirche Nassau) bewirbt er sich beim AEPM und wird im Aug. 1892 als zweiter Chinamissionar des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins nach Shanghai geschickt, wo er am 3.10. eintrifft. Einen Monat später, am 9.11.1892, wird die „Deutsche Evangelische Gemeinde“ Shanghais gegründet und Kranz nimmt auch das Pfarramt wahr, allerdings nur bis April 1894. (Nachfolger: Hackmann). Im März 1894 heiratet er eine Engländerin, Miss Emma Algar, eine Waise, Pflegetochter des (unverheirateten) Herrn Clark, Herausgeber der Zeitung „Shanghai Mercury Post“ (Emma Algar stammt angeblich aus Quebec. Vier Kinder aus dieser Ehe.) Als Faber im Jahre 1898 die neue Station Tsingtau wegen Erkrankung für eine Zeitlang verläßt, vertritt Kranz ihn dort für einige Monate. Wegen Bekenntnisdifferenzen und Ablehnung der Missionsmethode des AEPM tritt Kranz 1902 aus der Mission aus, bleibt aber zunächst in Shanghai. Er missioniert weiter privat mit geldlicher Unterstützung seiner reichen Mutter Clara Herms. Am 10.3.1906 begibt er sich auf der „Prinzess Alice“ über Genua zu einem Urlaub in Deutschland. Im Jahre 1910 verläßt er mit der Familie endgültig Shanghai und kehrt, über Sibirien, nach Deutschland zurück, wohnt in Bielefeld. Ein Grund war, den Kindern eine bessere Schulausbildung zu bieten, und andererseits war bei Frau Emma Kranz eine Ohrenoperation erforderlich, die an der Uni-Klinik in Hamburg durchgeführt wurde. – Pfarrer Kranz ist am 2.4.1920 in Wolmirstedt gestorben. Er hat zahlreiche Schriften auf deutsch, englisch und chinesisch publiziert. Vier Kinder:

1) Margarete, * 2.4.1896 in Shanghai

2) Theodor, * 16.2.1898 in Shanghai

3) Berthold, * 13.8.1899 in Kuling

4) Hedwig, * 4.4.1903 in Shanghai