Brüninghaus, Franz Willi (1870 – 1951), Kapitän zur See

im Reichsmarineamt Chef der Zentralverwaltung für das Pachtgebiet Kiautschou von 1908-12. Konteradmiral a.D.. dann Mitglied des Reichstages

* 22.1.1870 in Berlin, + 11.10.1951 in Förderstedt bei Magdeburg

Er trat 1888 in die Reichsmarine ein , besuchte 1898/99 die Marine-Akademie und befehligte 1904/05 verschiedene Schiffe. Wurde in das Reichsmarineamt berufen, wo er zunächst Dezernent für Organisations-, Personal- und Etatfragen war. Von 1908-12 war er im RMA der Chef der Zentralverwaltung für das Pachtgebiet Kiautschou. Verließ Berlin am 21.4.1908, zusammen mit Otto Franke und Emil Krebs, und fuhr mit Ihnen per Zug über Sibirien nach China, unterwegs stieg noch Paul Rohrbach in denselben Zug. Von Dairen fuhren Brüninghaus und Franke per Schiff nach Tsingtau, Rohrbach traf einen Tag später ein.

Von Juni 1912 bis Juni 1914 war Brüninghaus Kommandant des Panzerkreuzers „Gneisenau“ und damit wieder in Ostasien. Er hatte Glück, kam gerade noch rechtzeitig vor Beginn des Weltkrieges nach Deutschland. Sein Nachfolger als Kommandant der „Gneisenau“, Kapitän z.S. Maerker, ging bei der Falklandschlacht mit seinem Schiff unter. Von 1916-18 war er Bevollmächtigter des RMA beim Bundesrat. Nahm 1919 als Konteradmiral seinen Abschied. Wandte sich der Politik zu, wurde 1920 als Vertreter der Deutschen Volkspartei Mitglied des Reichstages, und blieb dies anscheinend bis 1933. Er veröffentlichte: „Die politische Zersetzung und die Tragödie der deutschen Flotte.“ (1926) DBE 2, S.161 (München 1995)