Ringhardtz, Adolf (1871 – 1959), Missionar

Adolf Julius Wilhelm Ringhardtz * 30.3.1871 Elberfeld, Sohn des Regierungssekretärs Julius R. aus Heiligenstadt. Die Mutter ist Thekla Göpfertz aus Wasungen bei Meiningen. Der Vater wurde häufig versetzt. Adolf besuchte von 1881-91 das Königl. Gymnasium in Arnsberg, dort Abitur. Er studierte dann Theologie und oriental. Sprachen in Greifswald 2 Semester (auch Arabisch und Syrisch), 1 Semester in Tübingen, ab 4. Semester bis Herbst 1894 in Halle, dort das Studium beendet. Dann Hauslehrer am Niederrhein, Ostern 1896 das 1. Theolog. Examen in Koblenz bestanden. Ab April 1896 – Sept. 1898 Hauslehrer in Rußland: bei einer deutschen Familie mit 5 Knaben, in Slawuta, Wolhynien. Besuchte auch Kiew und Moskau. Hilfslehrer am Missionsseminar der Rheinischen Mission in Barmen. Bestand 26.4. 1899 das 2. Theolog. Examen in Koblenz. Verlobung mit Frl. Margareta Johannsen, Tochter eines in Sumatra verstorbenen Missionars der Rheinischen Mission. Anfang Mai 1899 reiste er von Hamburg aus über Suezkanal, Singapur nach Wladiwostok, unterrichtete die 4 Knaben des russischen (aber deutschprachigen) Kommerzienrates Adolf Dattan, Chef der Firma Kunst & Albers. Bereiste im Sommer 1901 Japan. Am 1.1.1902 trat er mit Frau Dattan die Rückreise nach Europa an, wieder per Schiff (berührte Shanghai und Hongkong, Italien und Wiesbaden). Hauslehrer in Naumburg bei derselben Familie Dattan. Heirat im Sommer 1902.

Am 8.10.1902 schickt die Berliner Missionsgesellschaft ihm das Schreiben zu, mit dem er als Lehrer an die Chinesenschule der Berliner Mission in Tsingtau/China berufen wird. Am 1.12.1902 in Berlin ordiniert durch Generalsuperintendenten D. Faber. Anfang Dez. 1902 reist Ringhardtz mit seiner Frau nach Tsingtau ab. Dort ergeben sich im Laufe der Zeit Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Missionssuperintendent Voskamp. Am 15.7.1906 sendet Ringhardtz eine „Anklageschrift“ gegen Voskamp an die Direktion in Berlin. 1907 reicht er seinen Rücktritt ein und reist mit Frau und Sohn ab, trifft am 11.9.1907 in Essen-Rüttenscheid bei seinen Eltern ein. In der preußischen Kirchenprovinz Rheinland (nach 1945: Evangelische Kirche im Rheinland) erhält er zunächst nur eine Hilfspredigerstelle in Dellwig-Frintrop-Gerschede, vom 1.12.1907 bis 17.7.1911. Vom 18.7.1911 bis zu seiner Pensionierung am 1.5.1936 ist er Pfarrer der Kirchgemeinde Dill (Kirchberg i. Hunsrück), Kreisgemeinde Simmern.

Aus der Ehe mit Margarete, geb. Johannsen zwei Kinder: Sohn Irmfried, geboren in Tsingtau 7.11.1904. Taufe am 10.12.1904 im Missionshaus. Paten: Julius Ringhardtz (der Großvater); Frau Auguste Brattberg, geb. Ringhardtz, in Stockholm; Frau Missionar Dora Johannsen in Gütersloh (die Großmutter); Pfarrer Hinrich Johannsen in Dhünn; Kommerzienrat und Kaiserl. russ. Staatsrat Adolf Dattan in Wladiwostok. –

Irmfried starb vor 1982.

Tochter Sieghild wurde am 21.01.1914 in Wiesbaden geboren, getauft in Dill am 22.2.1914. Paten: Ida und Heinrich Ringhardtz in Essen-Rüttenscheid; Marie Olpp geb. Johannsen in Kaibib, DSW-Afrika; Elisabeth Johannsen und Anna Fincke in Gütersloh; Frieda Zahn geb. Schreiber in Tungkun/China. Sieghild war verheiratet mit Dr. Alfred Weber in Graz (6 Kinder) und starb am 1.7.1982.

Am 4.11.1949 ist Frau Margarete R., geb. Johannsen, in Bad Salzuflen gestorben. Sie war 71 Jahre alt und wurde in Gütersloh begraben. Pfarrer i.R. Ringhardtz wohnte damals in Bad Salzuflen, Paulinerstr. 16. Er starb in Gütersloh am 28.8.1959.