Reichel, Karl (1910 – 1982), Studienassessor

* 24. 12. 1910 in Wüstenbrand / Sachsen, als Sohn des Reichsbahn-inspektors Oskar Reichel und dessen Ehefrau Frieda, geb. Gehmlich. Evangel.-luth. Volksschule in Grüna und höhere Schule in Chemnitz, dort Abitur Ostern 1930 auf der Oberrealschule a.d.Kaßberg. Studium von Mathematik, Physik und Geographie an den Univ. Leipzig und Graz und an der TH Dresden. Nov. 1933 Diplomprüfung an der TH Dresden als Versicherungsmathematiker. Am 3.4.1935 erste Staats-prüfung in Dresden für das höhere Lehramt. Von April 1935 bis März 1936 Hauslehrer auf dem Rittergut Zschorna bei Dresden. April 1936 bis März 1937 Studienreferendar am Staatsgymnasium zu Chemnitz, abgeschlossen mit der Studienassessorprüfung. Von 1938 bis Januar 1940 Mathematiker beim Verband der öffentlich-rechtlichen Lebensversicherungsanstalten in Berlin. Um dem Kriegsdienst zu entgehen, meldet er sich für den Schuldienst im Ausland und wird im Januar 1940 vom Auswärtigen Amt als Studienassessor an die Deutsche Oberschule in Tsingtau berufen, dort bis Juni 1946 tätig für die Fächer Mathematik, Physik, Chemie und Geographie.

Von Herbst 1946 bis 1948 Professor für höhere Mathematik an der Min Kuo Universität in Changsha / Hunan. 1949 Lektor für deutsche Sprache an der Lingnan Universität und am Kwang Wah College in Canton. Nach der Besetzung Cantons durch die Kommunisten Ausreise nach Thailand, wo er einige Jahre als Mathematiker und technischer Berater für siamesische und chinesische Lebensversicherungsgesell-schaften tätig ist. Dort schreibt er eine geographische Dissertation über die chinesische Provinz Schantung mit dem Titel: „Ein Beitrag zur Beziehung zwischen Bevölkerung und Boden in Schantung.“ Mit dieser Arbeit promoviert er bei Prof. Lautensach an der Technischen Universität Stuttgart 1953 zum Dr. rer. nat. Ungefähr ab 1955/56 wurde er Berater für indonesische Ministerien in Jakarta. Später ebenfalls Beratertätigkeit in verschiedenen Ländern, u.a. in Nigerien. Er kaufte sich ein Haus in der Nähe von München, wo er am 10. April 1982 starb. Gemäß seinem Wunsch wurde er im Familiengrab der Familie Reichel in Chemnitz beigesetzt.