Jaeckel, Theodor (1908-1998), Missionar

* 16.9.1908 in Wussow bei Rummelsburg (Hinterpommern), Sohn des Superintendenten Jaeckel. Dort bis 1913. 1913-17 in Elberfeld, 1917-25 in Weitenhagen (Hinterpommern), dort Gutsherrschaft der von Bandemer. Theodor besucht 1922-25 das Gymnasium in Templin, wohnt in einem Alumnat. Der Vater wirkt als Superintendent von 1925-35 in Demmin, deswegen besucht Theodor 1925/26 dort die Unterprima, wegen Tuberkulose aber 1926/27 die Oberprima in Davos, wo er auch das Abitur macht. Studierte Theologie in Erlangen, Bethel, Marburg, Zürich, Greifswald. 1930 zwei Monate Hauslehrer in England. 1932 von Marburg aus Austauschstudent in Oxford, hospitierte ein halbes Jahr in dem modernistischen Rippon-College. Er übersetzte das Buch von Herman: „Creative Prayer“ als „Leben aus Gott“, Furche Verlag. 1. theolog. Prüfung in Stettin Sept. 1933. Als seine Lehrer gibt er an: Bultmann, Frick, von Soden. Dann Lehrvikar in Stargard i.P., 1934 Privatassistent bei Prof. Ludwig Köhler in Zürich, half bei der Herausgabe des Gesenius. 2 Monate Hauslehrer in Frankreich, dann am Predigerseminar in Stettin-Kuckenmühle unter den Direktoren Haendler u. Nordmann, anschließend Hilfsprediger in einem Vorort von Stettin. Zweites Examen in Stettin März 1936 und Ordination am 26.3.1936. Pfarrer in Hökendorf bei Stettin vom 1.1.1936 bis 15.5.37., und in Dargitz bei Pasewalk (Vorpommern) vom 16.5. 1937 bis 28.2.39. Das Monatsgehalt betrug 214.- Mark. Am 24.11.1937 Heirat mit der Rotkreuz-schwester Margarete Kasch (Lehrerstochter aus Pommern; hat eine Zeitlang in England gelebt, war dann 5 Jahre lang Apothekerin). Ende Sept. 1938 erscheint eine Anzeige im Pfarrerblatt: „Junger Theologe, ordiniert, verheiratet, mit ausgesprochener missionarischer Neigung und Beherrschung der englischen Sprache wird für Missions- und Pfarramt in Tsingtau im Dienste der Ostasien-Mission gesucht.“ Jaeckel bewirbt sich und wird genommen. Abfahrt in Genua 1.3.1939, Ankunft in Tsingtau 3.4.39. Dort ist er tätig als Missionar und auch als Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde, gibt nebenbei auch Religions- und Lateinunterricht an der Deutschen Schule Tsingtau. Nach Seuferts Rückkehr ändert die Missionsleitung aber ihren Plan und schickt Jaeckel nach Japan, da dort ein Missionar gekündigt hatte. Dieser fährt am 26.5.1940 erst einmal alleine nach Japan, um sich über die Situation dort zu informieren. Am 4.7. ist er zurück in Tsingtau, geht aber am 4.8. endgültig nach Japan. Die Familie kommt erst Mitte September nach, da Frau Jaeckel am 16.7.eine Tochter zur Welt gebracht hatte. Jaeckels wohnen in Tokio Koishikawa Tomizaka, nebenbei ist Jaeckel dort ab März 1941 auch ehrenamtlicher Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Tokio, als Nachfolger von Pfarrer Stobbies. Sept. 1946 werden alle deutschen Missionare von der Schweizer Ostasien-Mission entlassen und Jaeckel ist bis Ostern 1948 als Freimissionar tätig. Ab Ostern 1948 fest angestellter und gut bezahlter Missionar der amerikan. Methodisten -Kirche, Lehrer am Aoyama Gakuin College für Englisch und Deutsch, bis Frühjahr 1953. Seit Herbst 1953 Missionar der United Church of Canada in Kyushu (bis 1956) und dann in Kobe (1957-60). Dazwischen Urlaub 1956-57 mit einer Reise über die Schweiz, Deutschland, England nach Kanada. Rückreise über England, Deutschland, Marseille. Von dort mit frz. Schiff über Saigon, Hongkong, nach Kobe. Seit Rückkehr nach Deutschland lebt er in Mainz-Kastel und dann Frankfurt/Main, ist 1960-72 für die Hessen-Nassauische Kirche als Industriepfarrer tätig. Ruhestand zunächst in Oberursel, dann im Augustinum in Bad Soden am Taunus. Dort gestorben 14. 2. 1998. Jaeckel hat eine maschinenschriftliche Autobiographie verfaßt. Zahlreiche Veröffentlichungen in kirchlichen und theologischen Blättern, besonders über Japan. Die letzte Buchveröffentlichung ist wohl: „Wer sich stören läßt, lebt. Die Entwicklung des Gottesverständnisses in der Bibel.“ Stuttgart 1988


5 Kinder:

1) Martin, * 9.9.1938, Dr. phil. Verheiratet mit Dr. Ulrike Zinn (Töchter: Anna und Klara)

2) Christiane, * Tsingtau 16.7.1940, Patin: Frau Dorothea Matzat

3) Heidi. Verh. mit John Walmsley (Kinder: Nicholas, Andreas und David)

4) Hans

5) Monika