Laengner, Franz und Martin, Ziegeleibesitzer

Gebrüder Laengner, Ziegeleibesitzer
(in Tsingtau von 1899 – 1914)

Im Jahre 1899 kamen die 2 Brüder Franz und Martin Laengner aus Thorn nach Tsingtau, gründeten eine Import-Exportfirma und errichteten eine Ringofen-Ziegelei auf der Insel Huangdao, in der Kiautschou-Bucht gelegen. Gleichzeitig kauften sie ein Grundstück an der Tirpitzstraße und errichteten dort ihr Wohnhaus. Das Haus steht auch heute noch (Yuxian Rd. 1), allerdings um einige Stockwerke erhöht. Es existiert noch von der Straße aus die Eisengittertür zum Hof, in welcher die Buchstaben G und L enthalten sind.

Die beiden Brüder wechselten sich in der Leitung der Ziegelei ab. Einige Zeit lang hielt sich ein Bruder auf der Insel bei der Ziegelei auf, der andere betreute von der Tirpitzstraße aus die Import-Export Firma, dann wurde gewechselt. Ab 1907 gab es dann noch einen weiteren Betrieb in dem Stadtteil Taixizhen. Was dort produziert wurde ist aus den Unterlagen nicht ersichtlich.

Franz heiratete 1901 Martha Spiller. Dem Paar (ev.) wurden 3 Kinder geboren: Margot Dorothea Marie am 18.1.1902; Erica am 30.6.1903; Joachim am 7.2.1905. Franz verließ Tsingtau mit seiner Familie um 1908/09.

Sein Bruder Martin blieb bis 1914. Er hatte als Lebensgefährtin eine Japanerin, aus dieser Beziehung ging ein unehelicher Sohn hervor. Bei der Belagerung Tsingtaus im Herbst 1914 nahm Martin teil als Gemeiner des Landsturms. Er kam in japanische Kriegsgefangen-schaft und starb dort im Lager Aonogahara am 12.8.1917.

1905 war Ernst Laengner, ein weiterer Bruder nach Tsingtau gekommen. Er war von der Ausbildung her Landwirt und errichtete bei dem Dorf Fushanso eine Molkerei. Allerdings starb er bereits am 20.11.1912, 53 Jahre alt.

Das Adressbuch von Sommer 1907 meldet dann noch einen G.Laengner als Bauaufseher in Taixizhen. Dieser Name erscheint nur im Jahre 1907, dann nie mehr.